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Der richtige Mix bringt’s

Der Sommer ist da und es zieht uns in die Natur, auch in der Stadt. Doch wie können  die Aussenareale und Grünflächen uns langfristig erhalten bleiben?

Die zentral gelegene Anlage zwischen Bahnhof und Innenstadt hat ein modernes Gesicht erhalten. (Bild:zvg)

Mit dem sich wandelnden Klima wird das Stadtgrün für die zukünftige Lebensqualität noch bedeutsamer. Es sorgt auch bei extremen Temperaturen für ein angenehmes Klima und wirkt so einem Hitzestau in der Stadt entgegen. Am Beispiel der Stadtgärtnerei Basel-Stadt zeigen wir die Wichtigkeit auf bei der Wahl der richtigen Pflanzen und deren Pflege.

In Basel sind seit einigen Jahren die Veränderungen des Klimas deutlich spürbar. Nicht nur den Blumen und dem Rasen setzen Hitze und Trockenheit zu, auch die Bäume in der Stadt leiden. Während bei kurzfristigen Pflanzungen wie zum Beispiel Blumenrabatten rasch auf Veränderungen reagiert werden kann, sind Bäume jahrzehntelang an ihren Standort gebunden und müssen mit den sich ändernden Bedingungen zurecht kommen.Darum setzt die Stadtgärtnerei alles daran, ihnen die Voraussetzungen zu bieten, dass sie sich bestmöglich entfalten können. Ihnen kommt besondere Pflege und vorausschauende Planung zu, denn schliesslich leisten sie ihrerseits einen wichtigen Beitrag an die Regulation des Klimas. Sie spenden Schatten und beugen so im Sommer einem Hitzestau vor. Dafür müssen sie gesund und widerstandsfähig sein.

Vorbereitung auf Klimawandel

Die Stadtgärtnerei wählt die Bäume je nach Standort sorgfältig aus und bereitet sie auf das sich wandelnde Klima vor. Die Baumartenwahl für einen zukunftsträchtigen Baumbestand stellt daher eine besondere Herausforderung dar. In ihrer eigenen Baumschule zieht sie laufend neue Baumarten auf, die aus wärmeren Klimazonen stammen und die Hitze und Trockenheit besser aushalten als einheimische Arten. Oft sind es Pflanzenarten, die südlich der Alpen natürlicherweise vorkommen, wie zum Beispiel die Hopfenbuche, die Steineiche, der Zürgelbaum oder die Blumenesche. Manchmal kommen auch neue, robustere Züchtungen schon länger verwendeter Arten auf den Markt.

Auch Pflanzen, die in geeigneten Klimazonen anderer Kontinente heimisch sind, kommen als Zukunftsbäume für die anspruchsvollen städtischen Baumstandorte in Frage. Zum Beispiel bewähren sich der Lederhülsenbaum aus Nordamerika, der urtümliche Ginkgo aus China oder der ebenfalls aus China und Korea stammende Schnurbaum sehr gut als hitzeverträgliche Stadtbäume. Während Jahren beobachten die Baumschulisten der Stadtgärtnerei deren Entwicklung um zu beurteilen, welche Arten und Sorten sich als Stadtbäume eignen. Ziel ist, in den städtischen Alleen und Parkanlagen möglichst robuste und möglichst viele unterschiedliche Arten und Sorten zu pflanzen. Nur so lassen sich Risiken für grössere Ausfälle aufgrund von Anpassungsschwierigkeiten oder neuer Schädlinge minimieren.

Baumschule als «Kinderstube»

Der Ausdruck «Baumschule» kommt nicht von ungefähr: Die Stadtgärtnerei nutzt ihre eigene Baumschule in Arlesheim tatsächlich als Kinderstube und Experimentierfeld für zukünftige Stadtbäume. Weitsichtig und oft schon mit einem potentiellen Standort im Kopf ziehen fünf Mitarbeitende und zwei Lernende in der Baumschule über zweitausend Jungbäume aus rund hundert Arten und Sorten auf. Durch gute Pflege werden sie auf ihr bevorstehendes härteres Dasein in der Stadt vorbereitet. Die Baumschulisten versetzen ihre Schützlinge alle paar Jahre, damit sie einen kompakten Wurzelballen bilden. Zudem schneiden sie die Jungbäume regelmässig, um einen guten Kronenaufbau und eine ausreichende Stammhöhe zu erzielen. Vor einer Versetzung in die Stadt verbringen sie mindestens sechs Monate – oft auch mehrere Jahre – in besonderen Töpfen aus luftdurchlässiger Noppenfolie, dank denen der ganze Wurzelballen optimal mit Sauerstoff versorgt wird. Dadurch bilden die Bäume besonders viele Feinwurzeln, die das Anwachsen am neuen Standort wesentlich erleichtern.

www.stadtgaertnerei.bs.ch

Wenn Sie wissen wollen was die Städte Zürich und Solothurn mit ihren Grünflächen machen, können Sie das nachlesen und der Ausgabe Unterhaltplus 1/2018.