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Allpura feiert 50-jähriges Bestehen

Der Verband Schweizer Reinigungs-Unternehmen Allpura feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. In dieser Zeit hat der Verband die Attraktivität der stark wachsenden Branche gestärkt. Er setzt sich seit 1966 für die wirtschaftlichen und ideellen Interessen der Gebäudereinigung ein. Die Professionalisierung des Berufsstandes fördert Allpura mit einem breiten Aus- und Weiterbildungsangebot. Anlässlich der Delegiertenversammlung vom 2. April wurde zudem mit Jürg Brechbühl ein neuer Zentralpräsident gewählt. Jasmine Jost gab das Verbandspräsidium nach 15-jähriger Amtszeit ab.

Im 1966 gegründeten Branchenverband für die deutsche Schweiz Allpura sind derzeit rund 200 Unternehmen organisiert, welche mehr als 60% der Arbeitsplätze im Reinigungsgewerbe anbieten. Die Gebäudereinigungsbranche beschäftigt in der Deutschschweiz über 65‘000 Personen; der Umsatz wird auf rund zwei Milliarden Franken geschätzt.

Bewährte Sozialpartnerschaft

Die Gebäudereinigung gehörte in den letzten zwei Jahrzehnten zu den Wachstumsbranchen und hat auch die letzten Wirtschaftseinbrüche im Verhältnis zu anderen Wirtschaftszweigen relativ unbeschadet überstanden. Indessen verschärfen die seit längerem anhaltenden Unsicherheiten in der Schweizer Wirtschaft den Margen- und Preisdruck nachhaltig. Zudem fallen durch die Auslagerung von Produktionsstätten vermehrt Flächen für die Reinigung und den Unterhalt weg. Der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Deutschschweizer Reinigungsbranche bietet eine sichere Basis auch in diesen schwierigen Zeiten. Seit über 10 Jahren unterhalten die Sozialpartner ein entsprechendes Vertragswerk. Dank dieser sozialen Errungenschaft profitieren heute rund 65‘000 Beschäftigte in 2‘000 Reinigungsbetrieben in der Deutschschweiz von einem kontinuierlich gesteigerten Mindestlohn, fairen Arbeitsbedingungen und finanziell unterstützten Weiterbildungsmöglichkeiten. Für Unterhaltsreiniger ist seit dem Abschluss des ersten GAV 2004 der Reallohn um 25% und für Spezialreiniger um 12% gestiegen. Verhandlungspartner des GAV sind nebst Allpura die Gewerkschaften Unia, Syna und VPOD.

Enorme Integrationsleistung

Jürg Brechbühl, neu gewählter Zentralpräsident, sagt über seine neue Herausforderung: „Ich will an die grossen Verdienste meiner Vorgängerin Jasmine Jost anknüpfen, um unseren Branchenverband weiter zu stärken: Für meine Amtszeit habe ich mir verbandsintern zum Ziel gesetzt, unsere Mitgliederzahl zu erhöhen und das Dienstleistungsangebot zu erweitern. Zudem möchte ich die weitere Förderung der Berufsausbildung vorantreiben. Die Arbeitnehmerverbände und Allpura möchten unter anderem mit dem geplanten GAV ab 2018 die Mindestlöhne noch stärker an den Ausbildungsstand koppeln.“ Besonders wichtig ist Brechbühl die verstärkte Wahrnehmung der bedeutenden sozialen Verantwortung, welche die Reinigungsbranche seit Jahren übernimmt: „Wir beschäftigen Menschen aus über 100 Nationen und leisten damit seit vielen Jahren einen grossen Beitrag zur Ausbildung und Integration vieler ausländischer Mitarbeitender – und das notabene ohne jegliche staatliche Unterstützung!“

Seine wirtschaftspolitischen Anliegen vertritt Allpura unter anderem mit der Mitgliedschaft im Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) und in der European Federation of Cleaning Industries (EFCI) sowie im Europäischen Verband FIDEN.

Starke Professionalisierung der Branche

Die Berufe in der Gebäudereinigung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark professionalisiert. Es existiert heute ein breites Angebot von der Grundbildung bis zur höheren Fachprüfung und die Branche unterhält seit 2012 in Rickenbach/SO ein nationales Ausbildungszentrum. Damit begegnet die Branche den steigenden Ansprüchen an Effizienz, Hygiene, Pflege unterschiedlichster Oberflächen und höheren Anforderungen im Umgang mit Reinigungsmitteln, auch unter dem Aspekt des Umweltschutzes. Seit 1998 ist Gebäudereinigen ein Lehrberuf, mit dem ein eidgenössisches Attest oder Fähigkeitszeugnis erlangt werden kann. Nach der dreijährigen Lehre und einigen Praxisjahren kann die Weiterbildung zur Berufsprüfung und zur höheren Fachprüfung angeschlossen werden. Auf Stufe Fachhochschule kann ein Studium in Facility Management absolviert werden. In kaum einer anderen Branche sind die Karrierechancen ähnlich gross wie in der Reinigungsbranche.

Grösstes Anliegen: Mehr Wertschätzung

Die scheidende Allpura-Präsidentin Jasmine Jost hat für die Branche vor allem einen Geburtstagswunsch: „Wir kämpfen seit Jahren darum, dass unserem facettenreichen Berufsstand und unseren Mitarbeitenden endlich die Wertschätzung entgegengebracht wird, die sie und wir verdienen. Denn wir halten im wahrsten Sinne des Wortes die Schweiz sauber!“ Jasmine Jost hat in ihren 15 Jahren als Präsidentin die Verbandsgeschichte wesentlich beeinflusst. So hat sie unter anderem zur Anerkennung des Berufes „Gebäudereiniger/-in“, zur stetigen Weiterentwicklung des Gesamtarbeitsvertrages und zur Eröffnung des nationalen Ausbildungszentrums Reinigung in Rickenbach beigetragen.